Drufstriche & Inebisse

Ab dem neuen Jahr gibt es legumin'olo so nicht mehr als Verarbeitungsbetrieb. Ab dem kommenden Jahr werden ähnliche Produkte wie bei legumin'olo jedoch sukzessive auch aus eigener Produktion (Gemüse und Obst, Thalheim; Siehe www.xylem.ch/arbeiten/garten ) im Rahmen des entstehenden Landwirtschaftsbetriebes verarbeitet. Die Brotaufstriche werden nicht mehr wöchentlich an Bioläden ausgeliefert, sondern mehr für Anlässe oder auf Auftrag verarbeitet, oder als Supplement zum Beispiel bei einem Gmües Abo beigelegt. Es sollen dennoch klee'olo und bohn'olo mit neuer Rezeptur ins Leben gerufen werden. Die Verarbeitung wird neu auch in Thalheim in der bestehenden Grossküche der Schule stattfinden.


legumin'olo ist erfreulicherweise in die engere Auswahl des Bio Förderpreises 2009 gekommen. Gewonnen hat ihn schliesslich die Sativa mit ihrer Zuchtarbeit für Zuckermais.






Wo kriege ich noch einen Brotaufstrich bis Ende Jahr?

=> Chornlade (im Glas), Fierzgasse 16, 8005 Zürich www.chornlade.ch/
=> Der Bioladen, Altstetterstrasse 128, Zürich http://derbioladen.ch/
=> Restaurant Zähringer (im Glas), Zähringerplatz 11, 8001 Zürich www.cafe-zaehringer.ch/

Degustation am Sozial -und Umweltforum in St.Gallen, 16.Mai 2009
http://www.sufo.ch/




Weitere Verkaufsorte/Degus sind in der Abklärung.




1 Idee
Die Basis der Brotaufstriche von legumin’olo sind Grundnahrungsmittel, die ausschliesslich auf dem Gebiet der Schweiz nach biologischer Anbauweise kultiviert werden. Die Produkte können als Brotaufstrich, sowie als Beilage oder Dip verwendet werden. Die Basis der Brotaufstriche bilden Hülsenfrüchte, die als pflanzliche Eiweisslieferanten für eine vollwertige Ernährung geeignet sind. Der ökologische Fussabdruck eines Individuums kann durch pflanzliche Ernährung um ein Vielfaches reduziert werden. Im Zeitalter eines globalisierten Marktes ist die Herkunft der Rohstoffe bewusst aus der Region, um weniger CO2-emittierende Transporte zu verursachen. Gleichzeitig sind die Arbeitsbedingungen transparenter. Um die genetische Vielfalt der Kulturpflanzen zu erhalten, finden alte und vergessene Gemüsesorten in den Brotaufstrichen Verwendung. Soweit möglich oder sukzessiv werden die Rohstoffe in der Region angebaut, wo sie verarbeitet und konsumiert werden. So können regionale Kreisläufe und Kooperationen gebildet werden. Wünschenswert ist, dass Tauschhandel mit anderen Naturalien oder Dienstleistungen entstehen. Demzufolge ist auch die Idee klein anzufangen und im Kleinen glücklich bleiben.
Der erste Teil des Namens legumin’olo stammt von der botanischen Bezeichnung Leguminosen, das die Familie der Hülsenfrüchte betitelt. Der zweite Teil `olo kommt von der Darstellung einer utopischen Gesellschaft, wie sie in den 80-er Jahren von dem Zürcher Autor P.M. beschrieben wurde. P.M. skizziert in dem Buch bolo'bolo Grundzüge einer postindustriellen Gesellschaft. Diese Gesellschaft strukturiert sich in kleine, autonome bis autarke Gemeinschaften. Grundprinzip ist die Dezentralisierung bzw. Regionalisierung der lebenswichtigen Aspekte. Ausgangslage für die Wahl dieser Gesellschaftsform ist die Überlegung, wie die Bewohnenden der Erde zu ihrem Lebensunterhalt kommen können. Dies mit der Bedingung die Erde dabei nicht zu ruinieren.

Über Ideen wie diese Unternehmung menschlicher, ökologischer und folgerichtiger organisiert werden könnte, freue ich mich.


1.1 Besonderheit bei legumin’olo

Rohstoffe- Herkunft
=> Hülsenfrüchte (Soja, Trockenbohnen) gewachsen in der Murtenseeregion, Neuenburg und am Seerücken vom Bodensee im Thurgau
=> mindestens 90% inländische Rohstoffe (Hülsenfrüchte, Gemüse, Kernen, Birnendicksaft, Öle, Essig)
=> das verwendete Meersalz wird im Mittelmeerraum sonnengetrocknet; Ökobilanz fällt trotz Distanz ähnlich aus wie bei einem Salz aus Schweizer Rheinsalinen, das industriell aus den Tiefen gepumpt und getrocknet wird
=> erste Kürbiskerne aus der Schweiz (via Biofarm aus Schaffhausen); zur Zeit werden sie aber für den Poliervorgang noch nach Österreich transportiert


Ernährung
=> proteinreiche Zutaten (geeignet für vegetarische/vegane Ernährung)
=> eine pro specie rara Trockenbohne wird verwendet: Marché de Vully
=> Sensibilisierung für vergessene Gemüsesorten (Pastinak, Petersilienwurz, lokale Rüeblisorten zB. Küttiger Rüebli)

Nachhaltiger Umgang mit der Natur
=> Unterstützung der biologischen Landwirtschaft (Ressource Boden und Gesundheit)
=> zertifiziert nach den Bio Suisse Richtlinien (Knospe)

Geschmack
=> neuartig in der Zusammensetzung der Zutaten
=> ausgewogener Dreiklang in: süss, sauer und salzig
=> interessant in der Konsistenz durch purierte Grundmasse und grössere Kernenstücke
=> Haltbarkeit liegt bei einem Monat, gekühlt bei höchstens 5 Grad, pasteurisiert

Manuelle Verarbeitung
=> frische und getrocknete Rohstoffen werden gekocht, gedämpft, geröstet oder germörsert
=> Puree wird durch Muskelkraft und manchmal Liedgesang in zwei Durchgängen mit einem Passe-vite hergestellt
=> verwendete Baumnuss -und Kürbiskerne werden geröstet und zusammen mit Meersalz aus dem Mittelmeer gemörsert

Regionale Kreisläufe:
=> Saisonalität (naturnahe Variation im Laufe des Jahres: auf Pastinak/Petersilienwurzel folgt Sellerie, auf Kürbis folgen Rüebli)
=> Regionalität (kein anonymer Markt: wöchentliche Auslieferung der Produkte durch die Verarbeiterin)
=> Fördert regionale Kooperationen zwischen Produzierenden, Verarbeitenden, Verkaufenden, Konsumierenden: Ziel ist die Entstehung eines selbstversorgenden Kollektivs mit legumin'olo als einem ökonomischen Standbein
=> Idee ist je länger je mehr Tauschkreise entstehen zu lassen: z.B. ein Brot getauscht mit einem Brotaufstrich, sodass autarke menschliche Netzwerke entstehen



2 Netzwerk
Durch die Zertifizierung der Produkte nach den Bio Suisse- Richtlinien (Knospe) ist ein direkter Draht mit der bestehenden Biolandbau-Bewegung und den Produzierenden vorhanden.
Da sich die Biofarm, Genossenschaft in Kleindietwil, unter anderem aus Gründen der Ernährungssouveränität seit längerer Zeit für Produkte einsetzt, die 100% in der Schweiz produziert werden, ist ein bemerkenswerter Teil der verarbeiteten Rohstoffe von der Biofarm.

Pro Specie Rara behütet als Stiftung die kulturhistorische und genetische Vielfalt von Pflanzen und Tieren. Sie bemühen sich darum, dass alte Sorten in einer Zeit der Saatgutmonopole und Genmanipulation erhalten werden. In den Brotaufstrichen finden solche alten Pflanzensorten (z.B. Auskernbohnen, Wurzelgemüse) Verwendung.

Die Sativa Rheinau AG vermehrt und verkauft das Saatgut von den alten Pflanzensorten.


3 Daten
-Einzelfirma (Ein-Mensch-Betrieb) mit Ziel Kollektivgründung
-ohne Mehrwertsteuernummer
-ohne Handelsregistereintrag
-Gründung: August 2008


4 Rohstoffe
Die Rohstoffe werden nach bestem Wissen und möglichen Kooperationen, so nah vom Verarbeitungsstandort wie möglich kultiviert. Sukzessive können mehr regionale Kooperationen und Vertragskleinanbau entstehen. Dieses Jahr baut Jürgen Käfer in Hombrechtikon bereits drei verschiedene Trockenbohnen an, die dazu dienen Erfahrungen im Anbau zu gewinnen.

Produzierendenliste:
-Tschudin, Scherzingen (Trockenbohnen; weiss)
-Jutzet-Jossi, Chambrelien (Trockenbohnen; violett)
-Brütsch, Schaffhausen (via Biofarm: Kürbiskerne)
-Rubuka, Marthalen/ Riedweg, Schongau (Wurzelgemüse)
-Ekkharthof, Lengwil (Kräuter und Gewürze)
-Stiftung Bühl, Wädenswil (Baumnusskerne)

BezugspartnerInnen weiterer Produkte:
-Biofarm, Kleindietwil (Öl, Essig, Birnendicksaft, Kürbiskerne)
-Mühle Rytz, Biberen (Schweizer Soja)
-Celine Ammann, Burtigny (Senfmehl)

5 Produkte
Die Produkte sind nach den Richtlinien der Bio-Suisse (Knospe) zertifiziert.

soj’olo
Dieser eher würzig-pikante Brotaufstrich setzt sich aus Sojabohnen, Kürbis, Rapsöl, Kürbiskernen, Birnendicksaft, Apfelessig, Meersalz, Gewürzen und Kräutern zusammen.
Saisonale Variation: Rüebli anstelle von Kürbis

bohn’olo
Dieser eher süsslich-erfrischende Brotaufstrich setzt sich aus handverlesenen Trockenbohnen, Pastinak, Petersilienwurzel, Apfelessig, Baumnusskernen, Sonnenblumenöl, Birnendicksaft, Meersalz, Gewürzen und Kräutern zusammen.
Saisonale Variation: Sellerie anstelle von Pastinak/Petersilienwurz



6 Verpackungsmaterial
Abgefüllt werden die Brotaufstriche in Schraubgläser. Die Etiketten für die Schraubgläser sind aus Recyclingpapier und in den Farben schwarz-weiss gehalten. Die Illustrationen der Etikette hat Jeanette Besmer aus dem Gemeinschaftsatelier 9 in Biel gezeichnet. Die Gestaltung hat Rikki Meyer vom demselbigen Atelier mit persönlicher Handschrift kreiert. Gedruckt werden sie bei grösserem Etikettenbedarf in einer selbstverwalteten Druckerei. Die Etiketten werden mit Weizenstärke aufgeklebt.

Illustratorin: http://www.jeanettebesmer.ch/
Gestaltung: http://www.rikken.ch/




















7 Verarbeitung
Die Verarbeitung der Rohstoffe findet jeweils montags in den Räumlichkeiten des selbstverwalteten Cafe Restaurant Zähringer am Zähringerplatz 11 in Zürich statt. Das Lager der Rohstoffe befindet sich ebenfalls dort.

7.1 Prozessablauf
auf Anfrage

7.2 Haltbarkeit
Geprüft ist die Haltbarkeit auf einen Monat bei geschlossenem Zustand und gekühlter Lagerung (5 Grad). Bei geöffnetem Zustand die Produkte innert 7 Tagen konsumieren, sowie gekühlt lagern. Die Produkte sind pasteurisiert.

7.4 Qualitätsmanagement
Es bestehen Kontakte mit beratenden Lebensmitteltechnologen. Der Betrieb kontrolliert die Lebensmittelsicherheit durch das übliche Kontrollsystem (HACCP), sowie durch Labortests.

8 Vertrieb
Die Auslieferung erfolgt direkt durch die Verarbeiterin. Gerne werden vor Ort Degustationen durchgeführt und über das Produkt und die damit verbundene Idee informiert.


9 Langfristiges Ziel: Kollektivgründung & Selbstversorgung
Es existiert der Wunsch, dass sich mit der Zeit engere Kooperationen zwischen Produzierenden und Verarbeitenden bilden, so dass in Form von kollektivem, selbstverwaltetem Leben und Arbeiten immer mehr der benötigten Rohstoffe selber kultiviert und verarbeitet werden können. Gleichzeitig wird die Erhaltung von lokalen Hülsenfrüchten (Auskernbohnen, Linsen) immer ein parallel laufender Arbeitsbereich sein.


10 Kontakt
Nadin Bill, Thurtalstrasse 30, 8478 Thalheim
076 401 89 92
nadin.bill(at)leguminolo.ch



Bankverbindung:
Kontokorrent Alternative Bank, 4601 Olten
Legumin’olo bill, Nadin Bill, Ödischwändstr.24, 8820 Wädenswil
Konto 46-110-7
CH18 0839 0030 3160 1000 3